auf der suche nach einem geeigneten motiv sah ich mir die pilze an, die an der decke wuchsen.
sie wuchsen in den oberen stock, das heisst, man sah sie von unten eigentlich gar nicht. aber manchmal muss man eben versuchen, das zu sehen, was weg geht von einem und versucht, unsichtbar zu werden und zu flüchten.
doch das muss man lernen.
man darf nicht loslassen.
dranbleiben, auch wenn sogar die ratten das schiff verlassen.
die wörter verlassen einen.
die gedanken werden dumm, weil alle energie in die augen fliesst.
diese werden leuchtend und intensiv, bis sie wie magnete wirken und die dinge anziehen.
blicke ziehen an.
die pilze kehren um und wachsen in die verkehrte richtung, bis ich sie sehen kann.
so ist das mit allem.
alle dinge werden angezogen, wenn der kopf leer ist.
das gesetz des vakuums.
schwarze löcher.
man wird müde, die energie aus den augen fliesst in den kopf zurück und man beginnt wieder zu denken.
die pilze sind verschwunden.
das motiv, über das ich schreiben wollte, ist immer noch nicht da.
es verspätet sich, ich werde immer müder.
doch das motiv wartet auf mich.
im traum.
darum zieht das unterbewusstsein meine energie an, damit das bewusstsein zu schlafen beginnt und die träume kommen können, bilder, andere gedanken.
dann erwache ich.
und ich muss die energie langsam umlenken, damit die träume nicht abhauen und verschwinden, damit ich sie festhalten kann.
sonst werde ich zu wach.
wenn ich erwache, sehe ich das unsichtbare nicht.
Text vom 29. 6. 2002, leicht bearbeitet.
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